Boden für das ganze Haus – Vinylboden Test – Sogar in der Dusche
Ein Boden für das ganze Haus – Vinylboden Test
Werbung – Wir haben uns letztes Jahr einen Rohbau gekauft, in dem außer Heizung, Elektrik und Fenster quasi alles nackt war. Auch lag, außer dem Estrich, noch nichts auf den Böden und wir mussten auch hier bei Null anfangen. Wenn man eine Wohnung mietet macht man sich über den Boden in der Regel kaum Gedanken. Entweder er gefällt einem oder er gefällt einem nicht. Wenn man ihn sich aber selbst aussuchen kann oder muss, dann stellen sich eine ganze Menge Fragen.
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Welche Arten von Bodenbelägen gibt es?
Das alleine ist schon eine Wissenschaft für sich und ganz so ins Detail will ich auch gar nicht gehen. Spontan kamen nur einige wenige überhaupt in Betracht. Und die haben alle ihre Vor- und Nachteile. Teppich fühlt sich zwar gut an, ist aber sehr reinigungsintensiv und bei weitem nicht für alle Zimmer geeignet. Oder habt ihr schon mal eine Küche oder ein Bad mit Teppich gesehen? BabyBen würde es zwar sicher lieben auf Teppich rum zu krabbeln aber ich will gar nicht wissen wie oft wir dann irgendwelche Flecken entfernen müssten.
Fliesen sind zwar praktisch in der Reinigung aber wirken doch sehr kalt und an vielen Stellen müsste man dann doch wieder einen Teppich oder Läufer darüber legen. Parkett war uns zu teuer und – wie wir die Erfahrung in einer alten Wohnung gemacht haben – bekommt dieses schnell Macken und in Feuchträumen geht es schon mal gar nicht. Ähnliches gilt auch für Laminat, das ja in der Regel auch einen holzigen, also bei Feuchtigkeit aufquellenden Unterboden hat. Wir haben uns dann letztendlich für Vinyl entschieden…
Was ist Vinylboden?
Vinyl hört sich erst mal gut an. Das klingt nach alten Schallplatten und hat so einen „früher war alles besser“ Retro- Beigeschmack. Aber im Endeffekt ist es einfach nur PVC im neuen Gewand. Vinyl wird in der Regel wie Laminat im Klicksystem verlegt und wird meist mit Holzdekors hergestellt, wobei sie in der Regel auch eine fühlbare Holzstruktur haben. Er hat viele Vor- aber wie fast alles, auch ein paar Nachteile
Vorteile Vinylboden |
Nachteile Vinylboden |
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Warum wir uns für Vinyl entschieden haben
Wir sind stundenlang (gefühlt tagelang) durch alle möglichen Läden getingelt und haben uns alle Arten von Böden angeschaut und befühlt. Denn durch einfach nur im Internet surfen wird man bei diesem Thema nicht schlau. Da sehen alle Arten von Böden super aus und natürlich preisen alle ihr Produkt als das absolut Beste an. Uns hat zum Schluss überzeugt das es sich genial anfühlt, gut aussieht und vor allem pflegeleicht ist. Der zum Schluss ausschlaggebende Grund war auch, dass man es sowohl im Wohn- als auch im Nassbereich einsetzen kann! Wir wollten sogar noch einen Schritt weiter gehen und haben unseren Boden sogar bis in die Dusche verlegt. …auch wenn der Hersteller davon eigentlich abgeraten hat.
Woher bekomme ich Vinylboden?
Natürlich auch im Internet. Zeigt mir mal ein Produkt, das es nicht im Internet gibt. Aber hier wäre ich vorsichtig, denn oft täuschen die Farben und in echt kann ein Produkt ein paar Ticken heller oder dunkler sein, als es auf dem Bildschirm wirkt. Also wird man nicht drumherum kommen selbst in einen Laden zu gehen, will man keine böse Überraschung erleben. Oder man bestellt, was bei vielen Firmen durchaus möglich ist, ein Set Proben – ähnlich wie Stoffmuster bei Polstermöbeln.
Wir haben uns am Ende im Bauhaus für deren Eigenmarke b!design entschieden. Deren Vinylboden liegt preislich im Mittelfeld und ist für Feuchträume geeignet. Zur Auswahl stehen viele Dekore in verschiedenen Dielengrößen von 121cm mal 18cm bis 121cm mal 22cm. Bei uns fiel die Wahl auf b!design Maxi in Royal Eiche. Preislich liegen wir hier zwischen ca. 20€ und 35€ je Quadratmeter. Wer eine große Menge bestellt, der bekommt übrigens Rabatt (einfach mal fragen) und die Lieferung sogar kostenlos. Wir hatten insgesamt 90 Packungen für unser Haus bestellt die je 18kg wiegen. Leider wurde nur bis zur Haustür geliefert und ich musste alles doch selbst reinschleppen. …es war die Hölle und der Muskelkater ließ die nächsten Tage grüßen.
Wie verlege ich Vinylboden?
Das ist wirklich kein Hexenwerk und von jeder mittelmäßig handwerklich begabten Person leicht zu bewerkstelligen. Als Handwerkzeug benötigt man nur ein Cuttermesser (wobei ihr euch hier lieber ein wirklich gutes, anstatt den günstigen 3er Pack für 5€ holt), einen Hammer mit Kopf aus Hartgummi und eine Soft-Matte als Knieschoner, denn 90% der Arbeiten werden kniend verrichtet und das hält man ohne Knieschoner keine Stunde aus. Als Unterlage empfiehlt b!design ihre Unterlagsmatte. Diese gleicht kleine Unebenheiten aus und wirkt als zusätzliche Trittschalldämmung. Da der Boden ansich schon eine sehr gute Trittschalldämmung hat finde ich sie allerdings nicht zwingend nötig und fast schon etwas übertrieben. Allerdings ist sie mit 5,99€ je qm noch recht günstig. Wir wollten hier kein Risiko eingehen und haben uns die Rollen gleich mitbestellt.
Bei Feuchträumen sollte man übrigens eine spezielle Unterlage für Nasszellen unterlegen oder den Boden sogar verkleben. Wir haben den Boden auch in unseren bodenebenen Duschen verwendet und hier sollte man den Boden auf jeden Fall verkleben! Den mit angepriesenen Schlagklotz kann man übrigens vergessen. Er soll als Schlagschutz dienen aber uns hat er mehr Probleme gebracht als das er geholfen hätte.
Dann geht das große Auslegen los. Wie ein Puzzle für Anfänger legt man Bahn für Bahn, wobei die Seiten einfach ineinander geschoben und eingedrückt, bzw. festgeklopft werden. Zum Schneiden ritzt man den Boden einfach mehrfach mit dem Cuttermesser an und bricht das Vinyl über das Knie oder an einer Kante. Das klappte wirklich 1a ohne Splittern oder Risse. Bei sehr engen Schnitten oder falls mal Ecken entfernt werden mussten, half ich mir mit einer Zange, nachdem ich die Schnitte mit dem Messer vorgezeichnet hatte. Unterbrechungsleisten an Türen oder ähnlichen benötigt man übrigens erst nach 20 Meter verlegtem Boden! Eine klasse Sache, denn so konnten wir den Boden wirklich wie aus einem Guss verlegen, was die Räume deutlich größer wirken lässt. An den Rändern sollte man als Abstandshalter kleine Klötze legen. Die gibt es extra zu kaufen oder man nimmt einfach einen Legostein, der tut es auch 🙂 Beim Kauf sollte man übrigens 10% mehr Boden kaufen als man eigentlich benötigt. Das ist zur Sicherheit für den Verschnitt. Die ungeöffneten Packungen kann man ohne Probleme im Bauhaus wieder zurückgeben.
Die Fußleisten nicht vergessen!
Einen Faktor, den man gerne vergisst, sind die Fußleisten! Nicht ganz günstig aber da kommt man leider nicht drumherum. Hier hat man die freie Wahl und man muss nicht zwingend auch die aus dem Bauhaus nehmen. Wir haben uns aber auch hier für die Fußleisten von b!design entschieden. Hier sollte man sich gut überlegen welche Farbe man sich aussucht! Da unsere Wände weiß sind, haben wir uns auch für Fußleisten in weiß entschieden. Zwar gibt es auch Fußleisten in allen zum Boden passenden Farben aber wir wollten unsere Räume höher erscheinen lassen und da ist es schlauer die Wand zu verlängern anstatt den Boden zu erhöhen. Aber das muss jeder selbst wissen.
Die Innen-, Außen- und Verbindungsstücke gibt es bei Bauhaus immer im 2er Pack. Wobei ich die preislich schon eine Frechheit finde. Für z.B. zwei Verbindungsstücke muss ich knapp 5€ auf den Tisch legen. Und das sind wirklich nur kleine Plastikteile. Falls ihr jemanden mit einem 3D-Drucker kennt, dann kauft euch lieber nur je eine Packung und stellt euch den Rest selbst her 😉
DieWarentester Fazit
Im Großen und Ganzen sind wir recht zufrieden mit unseren Böden. Es läuft sich wunderbar darauf und auch wenn die Fußbodenheizung mal aus ist gibt es keine kalten Füße. Der Boden ist nicht steinhart und federt BabyBens kleine Stürze bei seinen ersten Krabbelversuchen gut ab. Das Material fühlt sich fast wie Holz an und durch die Struktur fallen Kalles Hundehaare nicht gleich auf. Oh Gott, man stelle sich vor wir hätten weiße Fliesen oder sonst etwas in einer einheitlichen Farbe und dann die ganzen Hundehaare oder Julias rote Haare darauf. …gruselig.
Einziges Manko ist, das man schon etwas mit Kratzern aufpassen muss. In der Bauphase habe ich unter den Schuhen ein paar Mal etwas Split hereingetragen und es gab kleine Kratzer. Die konnten zwar durch Polieren und mattes Lackspray wieder etwas ausgebessert werden aber ärgerlich ist das schon. Wer zum ersten Mal einen solchen Boden verlegt sollte in einem „unwichtigen“ Raum zum Üben beginnen. Ich habe direkt im Wohnzimmer angefangen und leider einen Fehler gemacht. Ich dachte die Wände wären exakt gerade habe aber eine kleine Biege übersehen. Dadurch taten sich im späteren Verlauf zwei kleine Lücken auf. Die sind zwar nur 1-2mm breit und nur ich sehe sie. Das dafür aber ständig. Es ist wie ein Fluch der mich verfolgt.
Gerade wenn man einen sehr großen Raum verlegt sollte man immer mal checken was durch die Schläge mit dem Gummihammer weiter hinten passiert. Denn wenn nur jeder Schlag den schwimmenden Boden um 0,01mm verschiebt, so könnten das bei 100 Schlägen über eine breite Fläche dann doch schon mal 1mm werden. Also Augen auf, dann hat man später auch mehr Spaß mit dem neuen Boden.
UPDATE 23.03.2021
Weiterhin ist alles gut mit dem Boden. Im Erdgeschoss gab es eine kleine Lücke, das liegt aber wohl eher daran, dass das Haus sich noch gesetzt hat. Ein paar Kleinere Kratzer durch das verschieben von Möbeln ist hinzugekommen aber die bemerkt man nur, wenn man sehr pedantisch hinsieht. Der Knaller: Unser Dusch-Experiment ist ein voller Erfolg! Seit vier Jahren ist das Vinyl unser Boden IN der Dusche und wir haben keinerlei Probleme damit.
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PS: Kleiner Tipp für Mieter
Wenn ihr auch einen neuen Boden möchtet aber die Kosten scheut, weil ihr ja „nur“ zur Miete wohnt, dann fragt doch mal den Vermieter ob er euch nicht einen Teil der Kosten dazugibt. In einer alten Wohnung hatten wir selbiges mal mit einem neuen Laminatboden versucht und der Vermieter gab uns 50% dazu. Oder – und auch das ist bei Vinylboden möglich – legt den neuen Boden einfach über den alten (wenn das möglich ist) und nehmt ihn beim Auszug einfach wieder mit.
Viel Spaß und Ausdauer beim Verlegen eurer Böden.
Der Patrick
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Ich habe im Januar diesen Jahres, Vinyl Check one Fußbodenplatten, 83 mal 45 cm verlegt.
Schon beim verlegen sind mir, trotz aller Sorgfalt, einige Federn abgebrochen.
Die beschädigten Platten ( 4 Stück ) habe ich unentgeltlich, vom Baumarkt ersetzt bekommen.
Dennoch hatte ich das Gefühl, das das Material sehr spröde und brüchig ist.
Nach Fertigstellung des Bodens war ich, zunächst total begeistert.
Nach einigen Wochen bemerkte ich allerdings, das sich die Platten an den Verbindungsstellen erhöhten und die Platten sich wölbten.
Selbst im Bereich unter den Schränken sowie an den Rändern des Zimmers.
Ich entnahm eine große Anzahl von Platten und stellte fest, das alle Platten sich wölbten und sich verzogen haben. Bei einer Vielzahl lagen die abgebrochenen Federn einfach auf dem Fußboden.
Ich habe es, direkt bei der Firma koczwara Vertrieb angezeigt, die allerdings eine Ferndiagnose stellte, es sei ein Verlegefehler !!!
Ich habe um einen Gutachter gebeten, der sich die Situation, vor Ort anschauen soll.
Leider habe ich keine Antwort erhalten.
Der Untergrund ist übrigens ein Laminatboden, auf Beton und absolut trittfest und eben.
Auch die Abstände im Randbereich betragen durchschnittlich 5 mm.
Etwa ein viertel des Fußbodens liegt momentan noch.Die unzähligen verworfenen Platten, mit zum Großteil abgerissener Federn liegt zu Begutachtung bereit.
Allerdings habe ich schon einen neuen Belag erworben.
Vinyl Check One in den Abmaßen 83 mal 45 cm ist für eine Katastrophe gewesen.
Spröde, brüchig und verworfen. Vielleicht habe ich ja eine sogenannte Montagsproduktion erwischt.
Übrigens habe ich schon unzählige Fußböden und Zimmerdecken, im Klicksystem verlegt.
Hans-Jürgen Hoßfeld
Hallo, da ich den Boden für ein Haus gekauft habt ist die Frage ob ihr auch auf südlicher Seite Zimmer habt die ihr mit vinyl ausgelegt habt. Wie ist eure Erfahrung hier bzgl aufquellen und Verfärbungen?
Was macht das Bad/ die Dusche. Ist da alles super?
Hallo Jaqueline,
Wir haben das Ganze jetzt seit über zwei Jahren im Einsatz und können nicht klagen. Keinerlei Verfärbungen, auch nicht auf der Südseite und kein Aufquellen. …was aber bei Vinyl nicht möglich ist ;-). Selbst IN der Dusche haben wir kein nennenswertes Problem. Naja, ein kleines schon aber das ist meine eigene Schuld. Ich habe an einer Stelle zu viel und an einer anderen zu wenig Kleber benutzt (Kleber haben wir nur im Bad genutzt, hätten das aber eigentlich auch sein lassen können) Dadurch ist eine kleine Erhöhung entstanden und im „Tal“ sammelt sich immer etwas Wasser. Das muss ich per Hand entfernen, will ich nicht alle paar Wochen den dann entstehenden Kalkrand entfernen. Aber wir haben hier im Kreis Euskirchen auch mit das härteste Wasser in Deutschland. Ansonsten sind wir 100% zufrieden 🙂
Ich weiß, der (Vinyl-)Boden soll prinzipiell schwimmend verlegt werden (mit genügend Abstand zur Wand). Aber kann ich die „Küche“ direkt draufstellen oder muß ich darum herum verlegen (was natürlich aufwendiger ist und erst nach erfolgtem Kücheneinbau ginge. Wie sehr ihr´s? Von 2 Küchenbauern habe ich dazu 2 unterschiedliche Aussagen erhalten (Ja/Nein).
Hallo und sorry für die späte Antwort :-O Bei uns war erst der Boden und dann die Küche, das war gar kein Problem. …warum sollte es auch? Da wir eine Kochinsel haben musste natürlich der Aufgang für den Strom offen bleiben aber das sollte einleuchten 😉 Selbst unsere freie Treppe in den Ersten Stock wurde auf den Boden gesetzt.
Meine Schwägerin möchte einen Vinylboden für die Küche kaufen. Sie ist handwerklich begabt. Das ist ein Glück, da ihr Mann es nicht ist. Er hat selbst die Stichsäge zerstört. Wie das mit einer einfachen Holzplatte funktionieren kann, ist mir ein Rätsel.
und gaaaaanz wichtig der untergrund MUSS unbedingt absolut EBEN sein…..sonst federn die Platten und lösen sich oder die kanten brechen……………ohne wenn und aber ist der unterboden nicht topgerade verlegt lieber was anderes………
Vielen Dank für das Teilen eurer Erfahrungen, die ausführlichen Beschreibungen mit den wertvollen Tipps.
Eine Frage hätte ich zu dem Boden, wozu ich gerne noch eine Info hätte : wie elastisch ist dieser Boden beim Drüberlaufen? Kann man ihn da mit herkömmliche Fließen vergleichen oder ist er nachgiebiger?